Ein besonderer Schwerpunkt unserer Klinik ist die Behandlung von neurovaskulären Erkrankungen. Hierfür steht eine modern ausgestattete, neurologisch geführte Stroke Unit (Schlaganfallbehandlungseinheit) mit 6 Betten mit interdisziplinärem Behandlungskonzept zur Verfügung.

Im Rahmen des telemedizinischen Netzwerkes Ostsachsen (SOS-NET) werden auch Patienten aus anderen Regionen des Landeskreises versorgt. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Betreuung von Patienten mit Multipler Sklerose. Neben den üblichen diagnostischen Verfahren und der Akutbehandlung besteht die Möglichkeit zur ambulanten langfristigen Betreuung in einer Spezialambulanz.

Unser Leistungsspektrum umfasst diagnostisch und therapeutisch das komplette Fachgebiet der Neurologie gemäß dem aktuellen Stand der Wissenschaft. 

Wir behandeln unter anderem:

  • Schlaganfälle
  • Multiple Sklerose
  • Epileptische Anfälle
  • Stürze, Gangstörungen und Bewusstlosigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Vergesslichkeit oder ein Nachlassen der geistigen Leistungsfähigkeit
  • Schwindel
  • Parkinson-Erkrankungen
  • Gesichtslähmung (Fazialisparese)
  • Polyneuropathie
  • Muskelerkrankungen

Auf unserer neurologischen Station, im Neubau Haus B, stehen insgesamt 25 Betten in 2- und 1-Bett-Zimmern mit jeweils separatem Bad und WC sowie moderner Ausstattung zur Verfügung. Auf dieser Station werden Patienten untergebracht, welche geplant zur Diagnostik und Therapie eingewiesen werden sowie Patienten mit Schlaganfall nach der Stroke Unit-Behandlung weiterbetreut.

Für eine geplante Diagnostik und Therapie ist eine Einweisung des Hausarztes oder niedergelassenen Facharztes für Neurologie notwendig. Die Aufnahme in der Anmeldeliste und die Einbestellung erfolgen einerseits nach Dringlichkeit, andererseits nach Wartezeit.

Elektrophysiologische Abteilung

  • EEG inklusive Video-, Provokations- und Schlafentzug-EEG, EEG am Bett bei Intensivpatienten
  • Evozierte Potentiale inklusive VEP, AEP, MEP, SEP sowie intraoperatives Monitoring
  • Elektroneurographie: motorische und sensible Neurographie, F-Wellen-Bestimmung, Serienstimulation und andere Spezialverfahren
  • Elektromyographie
  • Autonome Funktionsdiagnostik (Herzfrequenzanalyse, sympathische Hautantwort), Schellong und Kipptischuntersuchungen  (durch die Kollegen der internistischen Funktionsabteilung)

Neurovaskuläres Labor

  • Ultraschalldiagnostik der hirnversorgenden Gefäße inklusive transkranieller Duplexsonographie mit Kontrastmittel
  • Nervensonographie
  • Parenchymsonographie
  • Restharnbestimmung


Im Klinikum stehen im Institut für bildgebende Diagnostik ein 3-Tesla-Magnetresonanztomograph, ein Computertomograph sowie eine Angiographieeinheit zur Verfügung.

In der Funktionsabteilung der Medizinischen Klinik wird das gesamte Spektrum der für neurologische Patienten wichtigen kardiologischen Diagnostik (z. B. Echokardiographie, Transösophageale Echokardiographie, Langzeit-EKG etc.) vorgehalten.

Beim Schlaganfall zählt jede Sekunde. Entscheidend für die Versorgung ist, dass er frühzeitig erkannt und der Patient rechtzeitig auf eine Schlaganfall-Spezialstation gebracht wird. Wenn dies in einem Zeitraum von drei (in Ausnahmefällen bis max. 4,5 Stunden) geschieht und bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, kann eine spezielle Therapie (Thrombolyse) angewendet und schwere Folgen können verhindert werden.

Auf der zertifizierten Stroke Unit des Klinikums mit 6 Betten arbeiten speziell geschulte Krankenschwestern (Stroke-Nurse), Logopäden, Psychologen, Physio- und Ergotherapeuten. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass durch diese spezielle Behandlung Grad und Häufigkeit einer Behinderung um etwa 30% sinken und die Zahl der durch den Schlaganfall versterbenden Patienten um etwa 20 % reduziert wird.

Patienten mit Schlaganfallsymptomen sollten so schnell wie möglich durch den Rettungsdienst in die interdisziplinäre Notaufnahme gebracht werden. Hier erfolgt eine sofortige Erstuntersuchung durch einen Neurologen, Laboruntersuchungen, EKG-Untersuchungen sowie eine Computertomographie oder eine Magnetresonanztomographie des Gehirns.  

Bei Patienten, die das Klinikum früh nach Beginn der Symptome erreichen, kann versucht werden, das verschlossene Hirngefäß, das den Schlaganfall verursacht hat, mit einem Medikament wieder zu öffnen. Diese „Thrombolyse“  (Auflösung des Blutgerinsels) ist eine hochwirksame Therapie, jedoch auch mit Risiken behaftet, so dass Gründe für oder gegen diese Behandlung innerhalb kürzester Zeit von einem in der Schlaganfallmedizin versierten Arzt abgewogen werden müssen. Die weitere Betreuung der Schlaganfallpatienten erfolgt auf einer speziellen Wachstation (Stroke Unit) mit intensiver Überwachung aller wichtigen Körperfunktionen. Auf dieser Station werden insbesondere Komplikationen, welche sich häufig in den ersten Stunden und Tagen nach dem akuten Schlaganfall einstellen, früh erkannt und ggf. behandelt. Weiterhin werden die Patienten frühestmöglich mobilisiert und die Defizite durch speziell geschulte Therapeuten beübt.

Die Behandlung auf der Stroke Unit erfolgt interdisziplinär unter Einbindung der Kompetenz anderer Fachdisziplinen wie z. B. der Inneren Medizin, insbesondere Kardiologie, der Neurochirurgie, Radiologie und ggf. aller anderer notwendiger Fachabteilungen.

Schwerbetroffene Schlaganfallpatienten mit Störung der Atemfunktion werden im Intensivmedizinischen Zentrum des Klinikums betreut und eine Verlegung  zwischen den Abteilungen ist auf Grund der räumlichen Nähe unkompliziert möglich. Üblicherweise verbringt der Patienten 1 – 3 Tage auf der Stroke Unit, danach wird er auf der neurologischen Normalstation weiter betreut.

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