Ausweitung des Mammographiescreenings ist eine große Chance für viele Frauen

Das Alter für die Brustkrebsfrüherkennung wurde auf 76 Jahre heraufgesetzt. Dies ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Brustkrebs. Doch auch Jüngere könnten profitieren.

Görlitz, 11.03.2024. Seit dem 1. März dürfen Frauen bis zum vollendeten 76. Lebensjahr an der Brustkrebs-Früherkennung teilnehmen. Das zertifizierte Mammazentrum Ostsachsen am Städtischen Klinikum Görlitz befürwortet diese Neuerung sehr. „Die Ausweitung des Mammographiescreenings ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Brustkrebs“, sagt Dr. Steffen Handstein, Chefarzt der Klinik für Plastische, rekonstruktive und Brustchirurgie sowie Leiter des Mammazentrums. „Die zunehmende Lebenserwartung führt zu einer höheren Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Erkankungen, auch für Tumorerkrankungen. Ein längeres Screening ermöglicht daher ein frühzeitiges Erkennen von kleinen Tumoren, bevor eine Lymphknotenbeteiligung auftritt. Das führt zu einer verbesserten Prognose auch für Frauen über 70.“

Ältere Frauen gehen häufig nicht mehr regelmäßig zu den Vorsorgeuntersuchungen bei ihrem Frauenarzt. „Mögliche Symptome werden nicht wahrgenommen und auch das Bewusstsein für die Eigentastuntersuchung ist bei älteren Frauen oft nicht so ausgeprägt wie bei jüngeren“, sagt Koordinatorin Manuela Böttcher. Daher ist das Screening eine entscheidende Maßnahme, um auch ältere Frauen zu erreichen und zur Untersuchung zu ermutigen.

Bislang war das Screeningprogramm Frauen zwischen 50 und 69 Jahren vorbehalten. Sie werden aller zwei Jahre zur Vorsorge-Röntgenuntersuchung der Brust eingeladen. Das Mammateam des Görlitzer Klinikums sieht eine Ausweitung des Screenings auf jüngere Frauen als ebenso wichtig an. „Wir behandeln immer wieder Patientinnen, die jünger als 50 Jahre sind und die möglicherweise von einem Screening profitiert hätten“, sagt Chefarzt Dr. Handstein. Bei den jüngeren Frauen fallen die Tumore in erster Linie durch eigenes Ertasten auf – also dann, wenn sie bereits eine gewisse Größe haben. Deshalb ist die Diskussion um einen früheren Screeningbeginn enorm wichtig. Der dafür zuständige Bundesausschuss berät die Frage, ob auch Frauen zwischen 45 und 50 Jahren in das Mammografie-Screening einbezogen werden, wohl noch in diesem Jahr.

Unabhängig davon ruft das Görlitzer Mammateam auf, sich neben der eigenen Körperbeobachtung und der regelmäßigen fachärztlich-gynäkologischen Betreuung aktiv am Mammographiescreening zu beteiligen. Je früher Brustkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Die gerätetechnische Untersuchung ist nicht angenehm, aber im Vergleich zu einem nicht erkannten, fortgeschrittenen Tumor absolut hinnehmbar. „Es ist wichtig, dass Frauen sich dieser Nutzen-Risiko-Abwägung bewusst sind“, sagt Koordinatorin Manuela Böttcher.

Frauen über 70 Jahre können sich ab dem 1. Juli 2024 bei den Vergabestellen Termine geben lassen (Hotline Mammographiscreening Ostsachsen: 0371 - 918505999). Das Screening bietet mit persönlichen Einladungen zur Untersuchung die Chance einer frühzeitigen Diagnostik und zur Erkennung pathologischer Gewebeveränderun-gen. Das zertifizierte Mammazentrum bietet hier in Görlitz gemeinsam mit allen wichtigen Fachbereichen alles, was für die Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Brustkrebs nötig ist, an einem Ort.

Für weitere Informationen steht Ihnen das Mammazentrum Ostsachsen gern zur Verfügung. Internet: mammazentrum.klinikum-goerlitz.de Kontakt: +49 3581 37-3203, mammazentrum@klinikum-goerlitz.de